Für eine starke, funktionierende Rüstungsindustrie in der Schweiz

Die Schweiz muss flexibel und im Interesse der eigenen Sicherheit handeln können. An der Mitgliederversammlung der FDP.Die Liberalen Thurgau bei der GDELS-Mowag in Tägerwilen wurde deutlich, wie wichtig die eigene Rüstungsindustrie und ihr grosses Know-how sind.

 

«Bis vor Kurzem hatte ich schwerste Bedenken um die Schweizer Rüstungsindustrie», machte Giuseppe Chillari, CEO der GDELS-Mowag, an der Mitgliederversammlung der FDP.Die Liberalen Thurgau in Tägerwilen, deutlich. Dank einem von Ständerat Thierry Burkart eingereichten Vorstoss sei er wieder etwas zuversichtlicher, betonte Giuseppe Chillari an der Podiumsdiskussion unter dem Titel «Die Thurgauer Rüstungsindustrie im Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Neutralität und Wirtschaft».  

Nichts mit Neutralität zu tun

Sagt nach dem Ständerat nämlich auch der Nationalrat ja, dürfen die 25 westlichen Staaten künftig gekaufte Rüstungsgüter an andere Länder weitergeben. Ständerat und FDP-Parteipräsident Burkart sagt: «Diesen Ländern vertrauen wir, dass sie sorgsam mit der Weitergabe umgehen. Es sind Staaten, welche die wichtigsten internationalen Kriegsmaterialausfuhrregulative ebenfalls unterschrieben haben». Wer heute in der Schweiz Rüstungsgüter einkauft, darf diese nicht weitergeben. Thierry Burkart gibt zu bedenken: «Es hat nichts mit Neutralität zu tun, wenn Deutschland – der wichtigste Kunde der Schweizer Rüstungsindustrie – das vor 30 Jahren gekaufte Material nicht weitergeben darf.»

Eigene Rüstungsindustrie ist zentral

Nationalrätin Kris Vietze, wie Parteipräsident Thierry Burkart aus Bern digital zugeschaltet, findet: «Die Rüstungsindustrie mit den vielen Zulieferbetrieben hat im Kanton Thurgau eine grosse Bedeutung.» Neben den in der GDELS-Mowag in Kreuzlingen und im Neubau in Tägerwilen rund 900 Arbeitsplätzen sind rund weitere 1'000 Beschäftigte in Thurgauer Zulieferbetrieben tätig. Die Wertschöpfung mit rund fünf Prozent des Bruttoinlandprodukts sei in der Schweiz beträchtlich, so Kris Vietze, Präsidentin der IHK Thurgau. Oberst Urs Forster, früherer Chef des Kantonalen Territorialverbindungsstabs Thurgau, sagt: «Die Fähigkeit eines souveränen Staates sich selbst zu verteidigen, hängt im Wesentlichen davon ab, dass er seine Verteidigungsmittel auch selbst produzieren kann.» Die einheimische Rüstungsindustrie sei kein überflüssiger Luxus oder ein reiner Wirtschaftsfaktor, sondern eine strategische Notwendigkeit.

Kein Neutralitätskorsett

«Die bewaffnete Neutralität der Schweiz war deshalb so erfolgreich, weil sie zum Schutz unseres Landes stets an aktuelle internationale Gegebenheiten angepasst werden konnte», ist Parteipräsident Thierry Burkart überzeugt. Die Initianten der Neutralitätsinitiative hingegen würden die strategisch wichtige Industrie gefährden und damit die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz aushebeln. Die GDELS-Mowag ist Weltmarktführer für hochgeschützte Radfahrzeuge und will das auch bleiben. «Wir werden uns vermehrt darauf konzentrieren, in Tägerwilen und Kreuzlingen Komponenten zu bauen, für die weniger strenge Regeln gelten. Wir werden aber nicht darum herumkommen, auch im Ausland zu produzieren», so Giuseppe Chillari. Die Podiumsdiskussion mit Giuseppe Chillari und Urs Forster vor Ort und den aus Bern zugeschalteten Thierry Burkart und Kris Vietze wurde moderiert von Philipp Gemperle, Vizepräsident der FDP.Die Liberalen Thurgau.  


Deutliche Ja-Parole

Rick Näf, Präsident der Jungfreisinnigen Thurgau, stellte das am 28. September 2025 zur Abstimmung kommende Ruhetagsgesetz vor. «Das Gesetz zu den Ruhetagen soll moderat angepasst und kulturelle wie sportliche Anlässe mit weniger als 500 Personen in geschlossenen Räumen sollen zugelassen werden», führte Rick Näf aus. «Kultur, Sport und das gesellschaftliche Leben erhalten ihren Platz – ohne die besondere Ruhe und den Sinn der Feiertage aufzugeben. Die Gemeinden behalten die Möglichkeit zur Bewilligung – und können auch eingreifen, wenn Veranstaltungen den Feiertagscharakter stören». Mit 84 Ja- zu 2-Nein-Stimmen fassten die Mitglieder der FDP.Die Liberalen Thurgau die deutliche Ja-Parole zum Ruhetagsgesetz. Die aktuelle Revision geht auf eine Parlamentarische Initiative von alt FDP-Kantonsrätin Cornelia Zecchinel zurück. Schliesslich lud Rick Näf die Mitglieder ein, sich an der Petition der Jungfreisinnigen «Für einen digitalen Thurgau – effizient und modern» zu beteiligen.


Für alle, die den Wecker stellen

Die von Rebecca D’Antuono, Finanzverantwortliche und Mitglied der Parteileitung, präsentierte Jahresrechnung mit einem kleinen Verlust wurde einstimmig genehmigt. «Unsere Politik setzt auf Wirkung», führte Parteipräsident Gabriel Macedo in seinem Rückblick aus. Der Slogan «Für alle, die den Wecker stellen, sei ein Bekenntnis zu allen, die anpacken, statt zu jammern.» Aus den Jahresberichten des Parteipräsidenten und Fraktionspräsidenten Fraktionspräsident Thomas Leu wurde deutlich, dass die FDP.Die Liberalen Thurgau lieber Verantwortung übernimmt, statt Erbsen zählt und hart für faktenbasierte und ausgewogene Lösungen kämpft. Giovanni Crupi, Präsident der FDP.Die Liberalen Bezirk Kreuzlingen, bedankte sich bei der GDELS-Mowag für die interessante Betriebsführung, an welcher rund 100 Personen teilnahmen, und zeigte sich hocherfreut über das grosse Interesse.