«Erhalt und Förderung der Biodiversität sind kein Luxus, sondern eine Lebensnotwendigkeit», sagt FDP-Kantonsrat Viktor Gschwend. Leider sei der Allgemeinzustand von Fauna und Flora im Kanton Thurgau schweizweit gesehen immer noch überdurchschnittlich schlecht.
Grosser Handlungsbedarf
Seit 2009 zeigt das Biodiversitätsmonitoring die Entwicklung von Pflanzen, Brutvögeln und Tagfaltern auf. «Diese drei Artengruppen liefern wertvolle Hinweise für die Veränderungen in unserer Umgebung», hält Gärtnermeister Viktor Gschwend fest. Auch wenn auf den 72 Untersuchungsflächen des Monitorings bisher kein weiterer Rückgang der durchschnittlichen Artenzahl an Pflanzen festgestellt und bei den Brutvögeln und Tagfaltern sogar eine leichte Erhöhung beobachtet wurde, sei der Handlungsbedarf immer noch gross, so Viktor Gschwend, Mitglied der vorberatenden Kommission «Biodiversität».
Ein sinnvolles Instrument
«Mit der vom Regierungsrat vorgelegten Biodiversitätsstrategie und den sich gegenseitig unterstützenden und aufeinander abgestimmten Massnahmen haben wir nun ein sehr gutes Instrument, um unsere Ökologie im Thurgau wieder aufzubessern», ist Kantonsrat Gschwend überzeugt. Es gehe nun darum, die gesamte Gesellschaft im Alltag für das Thema zu sensibilisieren, aber auch die bauliche Entwicklung in Siedlungsgebieten mit der Qualität von Natur und Landschaft zu verbinden. Besondere Herausforderungen bestehen durch die Überhitzung von Dörfern und Städten, bei der Schwammfunktion von Böden und Plätzen bei Starkregen und Gewittern sowie in Bezug auf die wechselnden Pflanzenarten als Folge des Klimawandels.
Bürokratie in Grenzen halten
Für die FDP-Fraktion ist wichtig, dass die vorgeschlagenen Massnahmen gut koordiniert, laufend auf ihre Wirksamkeit geprüft und mit möglichst wenig administrativem Aufwand umgesetzt werden. Hohe Priorität muss der Sensibilisierung der gesamten Bevölkerung für diese Thematik eingeräumt werden. Landwirtschaft, Forst, Gartenbau, Wissenschaft und Bevölkerung müssen im Boot sein. Die FDP-Fraktion wünscht sich eine Umsetzung mit Augenmass und ist überzeugt, dass eine intakte Ökologie der gesamten Bevölkerung nutzt. Sie begrüsst deshalb die vom Regierungsrat vorgelegte und an der nächsten Grossratssitzung traktandierte Biodiversitätsstrategie und den «Massnahmenplan Biodiversität 2023-2028».