Arbeitsabläufe und Aufgaben hinterfragen, unnötige alte Zöpfe abschneiden, Aufgaben mit Pragmatismus und Effizienz erledigen: Nur so kann die Regierung wirksam gegen noch mehr Bürokratie und das immense Stellenwachstum auf der Verwaltung vorgehen.
Für die am kommenden Mittwoch im Grossen Rat des Kantons Thurgau zu diskutierende Interpellation «Stellenentwicklung in den Ämtern» legt der Regierungsrat einen 69-seitigen ausführlichen Bericht vor. Aus dem vorgelegten umfassenden Zahlenmaterial wird deutlich, dass auch in den kommenden Jahren mit einem Stellenwachstum gerechnet werden muss. «Wir sind enttäuscht, dass der Regierungsrat nicht erwähnt, wie er unnötige Aufgaben abbauen und ob er sich künftig auf notwendige Staatsaufgaben konzentrieren will», konstatiert FDP-Kantonsrätin Martina Pfiffner Müller nach dem Studium des ausführlichen Berichts.
Aufgabenüberprüfung muss ein Dauerthema sein
Die bürgerlichen Parteien haben nicht erst bei der Budgetdebatte 2025 auf die Problematik hingewiesen. Sie wünschen sich einen sensiblen Umgang mit der Frage, welche Staatsaufgaben wirklich wesentlich sind und das unabhängig von der jeweils aktuellen Situation des Kantons Thurgau.
Mehr Pragmatismus – weniger Bürokratie
«Vieles läuft in der kantonalen Verwaltung gut und wir danken den Mitarbeitenden, die sich tagtäglich mit grossem Einsatz für das Wohl der Thurgauerinnen und Thurgauer einsetzen», hält Martina Pfiffner Müller fest. Jedoch scheint es, dass sich viele Mitarbeitende der kantonalen Verwaltung sklavisch an den Gesetzeswortlaut halten, obwohl eine gesunde Portion Pragmatismus weniger umfangreiche Folgeaufgaben für alle zur Folge hätten und der Spielraum gross wäre.
Die FDP-Fraktion ist sich bewusst, dass die von verschiedensten Seiten ausgelösten steigenden Anforderungen, die begrenzten Ressourcen und die Notwendigkeit, effizient zu handeln, eine grosse Herausforderung sind. «Wir fordern eine klare und pragmatische Herangehensweise, um die Effizienz der Verwaltung zu steigern und unnötige Bürokratie abzubauen.»