Gemeinsam sichern wir die AHV

Sichere Renten ohne Kürzungen, Selbstbestimmung durch Flexibilisierung und Generationensolidarität: Diana Gutjahr (SVP), Gabriel Macedo (FDP), Marc Rüdisüli (Die Junge Mitte), Sandra Stadler (Die Mitte) und Nicole Zeitner (GLP) erläuterten in Amriswil, weshalb die Stimmbevölkerung am 25. September der AHV-Reform respektive der Harmonisierung des Rentenalters und der Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0.4 Prozent unbedingt zustimmen sollte. 

«Damit später alle ihre AHV beziehen können, müssen alle Generationen ihren Beitrag leisten. Dafür braucht es nicht nur Verantwortungsgefühl, sondern auch den nötigen Weitblick», erläuterte FDP-Kantonsrat und Kantonalpräsident Gabriel Macedo an der Medienkonferenz des Thurgauer Ja-Komitees «2 x Ja zur AHV21», welche sinnbildlich zum geforderten Vorausschauen auf dem Gewerbeturm in Amriswil stattfand.

Doppelte Alterung

Es besteht dringender Handlungsbedarf, denn immer weniger Junge müssen immer mehr Rentnerinnen und Rentner finanzieren. Bei der Einführung der AHV 1948 lag das Rentenalter für beide Geschlechter bei 65 Jahren. Die Bezugsdauer gemäss damaliger Lebenserwartung betrug rund 12 bis 13 Jahre. Heute sind es bereits 20 bis 23 Jahre. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Erwerbstätigen ab. Sichere Renten ohne Kürzungen, Selbstbestimmung durch Flexibilisierung und Generationensolidarität: Die am 25. September 2022 zur Abstimmung stehende Reform mit der Harmonisierung des Rentenalters auf 65 Jahre für Frauen und Männer und die Anhebung der Mehrwertsteuer um 0.4 Prozent ist in den Augen des Thurgauer Ja-Komitees «AHV21» ein Schritt in die richtige Richtung.

Win-Win-Situation

Für Nationalrätin Diana Gutjahr sind die Löcher, die sich in der AHV-Kasse zu öffnen beginnen furchterregend. «Wer aus politischem Kalkül Korrekturen verweigert, handelt verantwortungslos», so Diana Gutjahr. In der AHV21 sieht die SVP-Nationalrätin und Vizepräsidentin des Thurgauer Gewerbeverbandes eine Win-Win-Situation. «Die Reform wird unserer modernen Gesellschaft und heutigen Arbeitswelt gerechter. Denn sie ermöglicht neu einen individuell frei zu wählenden, gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand zwischen 63 und 70 Jahren. Die Flexibilisierung im Rentenbezug bietet zudem einen Anreiz, um länger im Arbeitsleben zu bleiben und wirkt damit dem Fachkräftemangel durch den Know-how-Transfer an die Jungen entgegen», betont Diana Gutjahr.

 

Eine Frage der Fairness

«Zukünftige Generationen sollen nicht nur einzahlen, sondern ebenfalls noch von der AHV profitieren können», sagt Marc Rüdisüli. Dies sei bürgerliche Politik mit sozialer Verantwortung, gab der Präsident der Die Junge Mitte Schweiz zu verstehen. Der Sirnacher macht keinen Hehl über seinen Ärger über die Linke. «Sie behauptet, dass die AHV solide und verlässlich sei. Dabei ist erwiesen, dass in den nächsten zehn Jahren eine Finanzierungslücke von 18.5 Milliarden Franken besteht. Wir müssen verhindern, dass wir Jungen die massiven Kosten jahrelanger politischer Untätigkeit tragen müssen, spricht Marc Rüdisüli Klartext.

Starke soziale Komponenten

Kantonsrätin Sandra Stadler (Die Mitte) hält ebenfalls nichts von den Ideologien der Linken in der aktuellen AHV-Debatte: «Im Gegenteil, wird die AHV21 angenommen, verbessert sich die Situation für Menschen mit tiefem Einkommen. Denn je tiefer das Einkommen, desto höher wird der Rentenzuschlag. Frauen, die von der Erhöhung des Rentenalters in den kommenden neun Jahren betroffen sind, erhalten als Ausgleich einen lebenslangen Zuschlag.» Für die Vizepräsidentin der Die Mitte Thurgau ist deshalb klar: «Wir müssen unsere AHV jetzt stärken, für solidarische, faire und sichere Renten und echte Generationengerechtigkeit.»

25 Jahre Reformstau sind genug

Für GLP-Kantonsrätin Nicole Zeitner steht es ausser Frage, dass die enormen Finanzierungslücken in der Altersvorsorge nur durch strukturelle und finanzielle Reformen geschlossen werden können. «Die Altersvorsorge muss geschlechterneutral und trotz demografischem Wandel generationengerecht finanziert werden.» Mit der Harmonisierung des Referenzalters werde die veraltete Terminologie abgelöst. «Für die Stabilisierung der AHV und die Sicherung der künftigen Renten reicht diese strukturelle Verbesserung aber nicht.» Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0.4 Prozent tragen alle gemeinsam, Jung und Alt, Männer und Frauen, zu Sicherung des wichtigsten Sozialwerks bei.

Deshalb sind beide Vorlagen miteinander verknüpft. Nur wenn am 25. September 2022 beide Vorlagen vom Stimmvolk angenommen werden, kann die dringend nötige AHV-Reform – nach einem Vierteljahrhundert dauernder Blockade – endlich in die Wege geleitet werden.

 

Bild: Die AHV ist in Schieflage – es müssen jetzt die notwendigen Schritte eingeleitet werden.

Das Thurgauer Komitee «2xJa zur AHV21» informierte auf dem Amriswiler Gewerbeturm: Von links nach rechts: Diana Gutjahr, Marc Rüdisüli, Nicole Zeitner, Sandra Stadler, Gabriel Macedo